Seekrank vermeiden – Beste Lage auf dem Schiff

Sind Sie unsicher, wo Sie an Bord stehen sollten, um Seekrankheit zu vermeiden? Erfahren Sie, welche Schiffsbereiche den ruhigsten Seegang bieten.

Seekrank vermeiden – Beste Lage auf dem Schiff

Seekrankheit ist ein altbekanntes Problem auf See und kann jede Seereise zur Herausforderung machen. Doch mit dem richtigen Wissen und gezielten Maßnahmen lässt sich das Risiko deutlich senken.

Einer der wichtigsten Faktoren dabei ist die Wahl der richtigen Lage auf dem Schiff – egal ob auf Kreuzfahrtschiff, Fähre, Segelyacht oder Motorboot. Der folgende Artikel liefert fundierte, praxisnahe Tipps und erklärt, warum die Position an Bord entscheidend für das Wohlbefinden ist.

Hinweis: Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. Änderungen durch Anbieter sind jederzeit möglich. */>> Affiliate-Link: Beim Kauf/Buchung erhalten wir ggf. eine Provision – für dich bleibt der Preis gleich.

Was ist Seekrankheit?

Seekrankheit ist eine Form der Reisekrankheit (Kinetose), die durch widersprüchliche Sinneseindrücke entsteht. Während das Gleichgewichtsorgan im Innenohr die Schiffsbewegungen registriert, nehmen die Augen – etwa beim Aufenthalt in einer fensterlosen Kabine – oft keine Bewegung wahr. Das Gehirn kann diese Informationen nicht synchronisieren. Die Folge: Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Erbrechen und allgemeines Unwohlsein.

Warum ist die Lage auf dem Schiff so wichtig?

Die Bewegungen eines Schiffes sind nicht überall gleich stark. Entscheidend ist, wie weit der jeweilige Platz vom sogenannten Schiffsdrehpunkt entfernt ist. Dieser befindet sich in der Regel mittschiffs und möglichst nahe an der Wasserlinie. Je weiter man sich von diesem Punkt entfernt – also Richtung Bug, Heck oder auf höhere Decks – desto stärker werden die Bewegungen wahrgenommen.

Die beste Lage auf dem Schiff gegen Seekrankheit

1. Mittschiffs – das Zentrum der Ruhe
Die Schiffsmitte ist der stabilste Bereich an Bord. Hier ist das Schaukeln am wenigsten spürbar, da sich das Schiff um diesen Bereich dreht. Wer zu Seekrankheit neigt, sollte sich möglichst mittschiffs aufhalten – sowohl beim Sitzen an Deck als auch bei der Wahl der Kabine.

2. Untere Decks bevorzugen
Je näher an der Wasserlinie, desto geringer sind die Bewegungen. Auf den unteren Decks ist das Schaukeln deutlich schwächer als auf den oberen. Wer die Wahl hat, sollte eine Kabine oder einen Sitzplatz möglichst weit unten wählen.

3. Fensterplatz mit Blick auf den Horizont
Ein Platz am Fenster hilft, den Horizont im Blick zu behalten. Das Gehirn erhält so einen festen Referenzpunkt, was den Sinneskonflikt reduziert und die Symptome der Seekrankheit lindert. Das gilt für Kabinen wie für Sitzplätze auf Fähren.

4. Bug und Heck meiden
Am Bug (Vorderteil) und Heck (Hinterteil) sind die Auf- und Abbewegungen des Schiffes besonders ausgeprägt. Hier schaukelt es am stärksten, weshalb diese Bereiche für empfindliche Personen ungeeignet sind.

5. Frische Luft und Aufenthalt an Deck
An Deck, besonders mittschiffs, ist die Luft frischer und die Gerüche weniger intensiv. Das Einatmen frischer Luft und der Blick auf den Horizont helfen, den Gleichgewichtssinn zu beruhigen.

Die richtige Kabine gegen Seekrankheit

Mittschiffs, untere Decks, Außenkabine mit Fenster oder Balkon:
Die ideale Kabine für Seekranke liegt mittschiffs, möglichst weit unten und verfügt über ein Fenster oder einen Balkon. So kann man jederzeit den Blick auf das Meer richten und bekommt ausreichend Tageslicht.

Innenkabinen meiden:
Innenkabinen ohne Fenster sind für empfindliche Personen weniger geeignet, da der fehlende Blick nach draußen den Sinneskonflikt verstärkt.

Sitzplätze auf Fähren und Ausflugsschiffen

Mittschiffs und am Fenster:
Auch auf Fähren und Ausflugsschiffen gelten die gleichen Prinzipien. Wer mittschiffs und möglichst nah an der Wasserlinie sitzt, spürt die Wellenbewegungen am wenigsten. Ein Fensterplatz mit Blick auf den Horizont ist ideal.

Oberdeck nur bei ruhiger See:
Das Oberdeck kann bei ruhigem Wetter angenehm sein, da dort oft frische Luft weht. Bei starkem Seegang sind jedoch die Bewegungen auf den oberen Decks deutlich stärker spürbar.

Verhaltenstipps zur Vorbeugung von Seekrankheit

1. Blick auf den Horizont richten
Der Blick auf einen festen Punkt in der Ferne – am besten den Horizont – hilft, die widersprüchlichen Sinneseindrücke auszugleichen.

2. Frische Luft genießen
Regelmäßige Aufenthalte an der frischen Luft, besonders mittschiffs an Deck, wirken vorbeugend gegen Übelkeit.

3. Ruhig bleiben und entspannen
Stress und Angst verstärken die Symptome. Entspannungsübungen, ruhiges Atmen und positive Gedanken helfen, die Beschwerden zu lindern.

4. Leichte Kost bevorzugen
Vor und während der Überfahrt sollten leichte, fettarme Speisen bevorzugt werden. Kleine, regelmäßige Mahlzeiten und ausreichend Wasser sind empfehlenswert.

5. Alkohol und Nikotin meiden
Alkohol und Nikotin können die Symptome verstärken und sollten vor und während der Reise vermieden werden.

6. Ausgeschlafen an Bord gehen
Übermüdung begünstigt Seekrankheit. Wer ausgeschlafen an Bord geht, ist weniger anfällig für Beschwerden.

7. Beschäftigung suchen, aber nicht lesen
Ablenkung ist hilfreich, aber Tätigkeiten wie Lesen oder Arbeiten am Bildschirm können die Symptome verschlimmern. Besser sind Hörbücher, Musik oder Gespräche.

Was tun, wenn Seekrankheit eintritt?

1. Ruhig bleiben und mittschiffs hinlegen
Wer sich unwohl fühlt, sollte sich mittschiffs auf den Rücken legen – idealerweise auf einer Liege oder in der Koje. Die Bewegungen sind hier am geringsten, und der Körper kann sich besser anpassen.

2. Augen schließen oder auf den Horizont richten
Das Schließen der Augen reduziert die Reize. Alternativ hilft der Blick auf den Horizont, um das Gleichgewicht zu stabilisieren.

3. Flüssigkeit zuführen
Regelmäßig kleine Mengen Wasser oder Tee trinken, um den Magen zu beruhigen und den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen.

4. Frische Luft suchen
Wenn möglich, an Deck gehen und tief durchatmen. Das hilft, den Magen zu beruhigen und den Kreislauf zu stabilisieren.

5. Medikamente rechtzeitig einnehmen
Wer zu starker Seekrankheit neigt, sollte bereits vor Reiseantritt geeignete Medikamente einnehmen. Diese wirken am besten vorbeugend und nicht erst, wenn die Symptome bereits stark ausgeprägt sind.

Mythen und Irrtümer zur Seekrankheit

  • Jeder wird seekrank:
    Nicht jeder Mensch reagiert gleich empfindlich auf Schiffsbewegungen. Erfahrung, Gewöhnung und individuelle Veranlagung spielen eine große Rolle.
  • Seekrankheit vergeht nie:
    In der Regel gewöhnt sich der Körper nach ein bis zwei Tagen an die Bewegungen. Viele Betroffene berichten, dass die Symptome nach einer gewissen Zeit deutlich nachlassen.
  • Nur kleine Schiffe machen seekrank:
    Auch auf großen Kreuzfahrtschiffen kann Seekrankheit auftreten, besonders bei starkem Seegang. Moderne Schiffe sind jedoch mit Stabilisatoren ausgestattet, die die Bewegungen deutlich reduzieren.

Zusammenfassung: Die beste Lage auf dem Schiff gegen Seekrankheit

Bereich an BordEignung für SeekrankeBegründung
Mittschiffs, untere DecksSehr gutGeringste Bewegungen, Nähe zum Drehpunkt
Fensterplatz/HorizontblickSehr gutFeste visuelle Referenz, weniger Sinneskonflikt
Bug/HeckSchlechtStärkste Auf- und Abbewegungen
OberdeckMittelViel frische Luft, aber stärkere Bewegungen
Innenkabine ohne FensterSchlechtKein Blick nach draußen, verstärkter Sinneskonflikt

Fazit

Die beste Lage auf dem Schiff zur Vermeidung von Seekrankheit ist eindeutig mittschiffs, möglichst weit unten und mit Blick auf den Horizont. Wer diese Tipps beherzigt, erhöht die Chancen auf eine angenehme Reise erheblich.

Ergänzend helfen frische Luft, leichte Kost, ausreichend Flüssigkeit und gezielte Entspannung. Sollte dennoch Seekrankheit auftreten, helfen Ruhe, Hinlegen und – bei Bedarf – rechtzeitig eingenommene Medikamente.

Mit der richtigen Vorbereitung und der optimalen Platzwahl steht einer entspannten Seereise nichts mehr im Wege – ganz gleich, ob auf Kreuzfahrt, Fähre oder Segelboot.