Wissen Sie, wem die beliebte Kreuzfahrtmarke AIDA Cruises gehört? Hinter dem Urlaubstraum steckt ein Konzern, den viele nicht sofort vermuten würden.

AIDA Cruises ist eine der bekanntesten Kreuzfahrtmarken Deutschlands und steht wie kaum ein anderes Unternehmen für moderne Kreuzfahrten im deutschsprachigen Raum. Doch hinter dem berühmten Kussmund-Logo verbirgt sich eine komplexe Unternehmensgeschichte und eine internationale Konzernstruktur.
Wer ist also der Eigentümer von AIDA Cruises? Wie kam es zu dieser Eigentümerschaft, und wie ist das Unternehmen heute organisiert? Der folgende Artikel beleuchtet die Eigentumsverhältnisse, die Entwicklung und die aktuelle Rolle von AIDA Cruises innerhalb der globalen Kreuzfahrtindustrie.
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Die Ursprünge von AIDA Cruises
Die Wurzeln von AIDA Cruises reichen zurück bis in die DDR-Zeit. Die Deutsche Seereederei (DSR) mit Sitz in Rostock war ab 1960 als Kreuzfahrtveranstalter für den FDGB-Feriendienst der DDR aktiv. Nach der Wiedervereinigung wurde das Unternehmen privatisiert und 1993 an eine Hamburger Investorengruppe verkauft.
Aus dieser Zeit stammt auch die Idee, ein neues Kreuzfahrtschiff nach dem Vorbild der amerikanischen „Fun Ships“ zu bauen. 1996 wurde das erste Schiff unter dem Namen AIDA in Dienst gestellt. Das Markenzeichen – der rote Kussmund – wurde vom Hamburger Grafiker Feliks Büttner entworfen und ist bis heute das Symbol der Marke.
Trotz innovativem Konzept und guter Buchungszahlen war die Anfangszeit wirtschaftlich schwierig. Um die Liquidität zu sichern, wurde das erste Schiff 1997 an Norwegian Cruise Line verkauft und zurückgechartert. Schließlich übernahm 1999 die britische Reederei P&O das operative Kreuzfahrtgeschäft von AIDA. Damit begann die Internationalisierung der Marke.
Entwicklung zur internationalen Marke
Nach dem Einstieg von P&O wurde AIDA Cruises weiterentwickelt und wuchs zu einer festen Größe im deutschen Kreuzfahrtmarkt. Die Marke wurde intensiv als „Clubschiff“ beworben und sprach vor allem jüngere, aktive Urlauber an – ein Konzept, das sich deutlich von klassischen Kreuzfahrten abhob. In den folgenden Jahren wurden weitere Schiffe gebaut und die Flotte kontinuierlich erweitert.
Im Jahr 2000 kam es zu einer weiteren Veränderung, als P&O sein gesamtes Kreuzfahrtgeschäft in die neue Gesellschaft P&O Princess Cruises International ausgliederte. Die deutsche Niederlassung firmierte fortan als Seetours – German Branch of P&O Princess Cruises International Ltd.
Die Übernahme durch Carnival Corporation & plc
Der entscheidende Schritt in der Eigentümergeschichte von AIDA Cruises erfolgte 2003: Die amerikanische Carnival Corporation, der weltweit größte Kreuzfahrtkonzern, übernahm P&O Princess Cruises International. Damit wurde AIDA Cruises Teil der neu entstandenen Carnival Corporation & plc, die ihren Hauptsitz in Miami (USA) und eine starke Präsenz in Großbritannien hat.
Carnival Corporation & plc ist ein börsennotierter Konzern und hält zahlreiche Kreuzfahrtmarken, darunter neben AIDA auch Costa Crociere, Princess Cruises, Holland America Line und viele weitere. Die Übernahme ermöglichte AIDA Cruises Zugang zu globalen Ressourcen, Know-how und einer starken finanziellen Basis.
Die Rolle von Costa Crociere
Nach der Übernahme durch Carnival wurde der Betrieb von AIDA Cruises 2004 von der britischen auf die italienische Konzerntochter Costa Crociere übertragen. Costa Crociere ist eine der traditionsreichsten Kreuzfahrtreedereien Europas und gehört seit 1997 zur Carnival Corporation. Seit Juli 2010 firmiert die deutsche Niederlassung offiziell als AIDA Cruises – German Branch of Costa Crociere S.p.A..
Das Eigentum an den AIDA-Schiffen liegt somit bei Costa Crociere, während der operative Betrieb und das Marketing speziell auf den deutschsprachigen Markt ausgerichtet sind. Die Geschäftsräume von AIDA Cruises befinden sich im Rostocker Stadthafen, und auch Hamburg ist ein wichtiger Standort für das Unternehmen.
Die heutige Unternehmensstruktur
AIDA Cruises ist heute vollständig im Besitz der Carnival Corporation & plc. Die operative Führung erfolgt über die Costa Group, zu der auch Costa Crociere gehört. Diese Struktur prägt die strategische Ausrichtung des Unternehmens maßgeblich.
Die Carnival Corporation ist an der Börse notiert. Zu den größten Anteilseignern zählen internationale institutionelle Investoren und Fonds. Die Anteilseigner der Carnival Corporation haben somit indirekten Einfluss auf die Geschicke von AIDA Cruises.
Die wichtigsten Eckpunkte der aktuellen Eigentümerstruktur sind:
- AIDA Cruises ist eine Marke und ein Tochterunternehmen der italienischen Costa Crociere S.p.A.
- Costa Crociere ist wiederum eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Carnival Corporation & plc.
- Die Carnival Corporation & plc ist der größte Kreuzfahrtkonzern der Welt und an den Börsen in New York und London notiert.
Management und strategische Ausrichtung
Die Geschäftsführung von AIDA Cruises untersteht der Costa Group. Seit 2015 steht Felix Eichhorn als Präsident an der Spitze des Unternehmens. Strategische Entscheidungen werden in enger Abstimmung mit der Konzernleitung der Carnival Corporation getroffen. Die Corporate Governance folgt den Richtlinien des Mutterkonzerns, wobei AIDA dennoch Spielraum für marktspezifische Anpassungen behält.
Diese Struktur ermöglicht es AIDA Cruises, von der globalen Ausrichtung und den Ressourcen des Carnival-Konzerns zu profitieren, während gleichzeitig die Bedürfnisse und Besonderheiten des deutschen Marktes berücksichtigt werden.
Bedeutung für den deutschen Markt
AIDA Cruises ist die führende Kreuzfahrtmarke im deutschsprachigen Raum. Mit einem Marktanteil von rund 4,8 Prozent im Jahr 2024 gehört das Unternehmen zu den umsatzstärksten Kreuzfahrtanbietern weltweit. Die Flotte umfasst derzeit elf Schiffe mit einer Kapazität von rund 30.800 Betten. Jährlich befördert AIDA mehr als eine Million Passagiere.
Die Marke steht für ein modernes, legeres Kreuzfahrterlebnis mit einem breiten Freizeit- und Unterhaltungsangebot. Das Konzept des „Clubschiffs“ hat sich als Erfolgsmodell erwiesen und spricht vor allem Familien, Paare und jüngere Reisende an.
Flottenentwicklung und Innovationen
Seit der Integration in die Carnival Corporation hat AIDA Cruises massiv in den Ausbau und die Modernisierung der Flotte investiert. Zwischen 2007 und 2013 wurden jährlich neue Schiffe der Sphinx-Klasse in Dienst gestellt, alle gebaut auf der Meyer Werft in Papenburg. Im Jahr 2018 wurde mit der AIDAnova das weltweit erste Kreuzfahrtschiff mit Flüssigerdgas-Antrieb (LNG) in Betrieb genommen – ein Meilenstein für die Branche und ein Zeichen für das Engagement in Sachen Nachhaltigkeit.
Die Flotte wird kontinuierlich erweitert und modernisiert. Neue Schiffe setzen auf innovative Technologien, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. 2023 reisten bereits 94 Prozent der AIDA-Gäste auf umweltfreundlichen Schiffen.
Fazit: AIDA Cruises als Teil eines Weltkonzerns
AIDA Cruises ist heute eine der wichtigsten Kreuzfahrtmarken Europas und ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Integration in einen internationalen Konzern. Eigentümer ist die Carnival Corporation & plc, der weltweit größte Kreuzfahrtanbieter. Die operative Führung erfolgt über die italienische Tochter Costa Crociere, während das Management und die Vermarktung speziell auf den deutschsprachigen Markt ausgerichtet sind.
Diese Eigentümerstruktur bietet AIDA Cruises zahlreiche Vorteile: Zugang zu globalen Ressourcen, finanzielle Stabilität, technologische Innovationen und die Möglichkeit, auf internationale Entwicklungen flexibel zu reagieren. Gleichzeitig bleibt die Marke AIDA mit ihrem unverwechselbaren Profil und dem berühmten Kussmund fest im deutschen Markt verankert.
AIDA Cruises ist damit nicht nur ein Symbol für moderne Kreuzfahrten, sondern auch ein Beispiel für die erfolgreiche Verbindung von regionaler Identität und globaler Unternehmensstrategie. Die Eigentümerschaft durch Carnival Corporation & plc prägt die Ausrichtung des Unternehmens und sichert seine Position als Innovationsführer in der Kreuzfahrtbranche für die kommenden Jahre.